Brief an die Polizei, Edik und das Gericht

Wegen des Ueberfalles vom 5.8.2014 schicke ich einen Brief an Edik, den Taeter, die Polizei und das Gericht!!!\

20.8.2014

Wegen Prozess: Ueberfall vom 5.8.2014 ca. 18 Uhr

Lieber Edik,
Liebe Polizei,
Liebes Gericht!!!!

Zuerst Herzdank fuer all die viele Arbeit, die ihr Polizisten geleistet habt, am Tage der Tat und am Tag danach. Auch, dass ich 2x bei euch uebernachten durfte>
Ich habe das Prozedere von mehr als 30 Stunden mitgemacht, weil ich fuehle, dass ihr euer Land sicherer machten moechtet und werdet.

Lieber Edik,
zuerst moechte ich dir danken, fuer die Stunden, die wir zusammen verlebt haben. Fuer deine Einladung, wir beide als Gaeste bei einer wunderbaren und freundlichen Familie, und fuer die Zeit, die wir zusammen gelaufen sind.
Dann, nachdem du dich ausgeruht hattest, bich ich mit der anderen Seite in dir in Kontakt gekommen. An die Schlaege, die ich von dir bekommen habe, kann cih mich nicht erinnern, da ich bewusstlos geworden bin. Den Klang, das Geraeusch mit all seiner Wucht (des 2. Schlages) gegen meinen rechten Unterkiefer kann ich inzwischen in meiner Erinnerung hoeren/wahrnehmen.
Ich haette nie gedacht, dass du dafuer den Fuss zur Hilfe genommen hast.
Die medizinische Expertise dokumentiert das Ergebnis.
Heute ist es 15 Tage her und ich bin froh, dass das blaue um meine Augen verheilt ist. Den Kiefer kann ich schon fast ganz oeffnen – ohne Schmerzen. Das Nasenbein (knoechern) ist noch schmerzhaft und ich habe das Gefuehl, es war/ist angebrochen.
Uebrig geblieben ist bis jetzt ein Taubheitsgefuehl an der linken Nase, linke Oberlipe (haengt noch leicht herunter) linker Gaumen. Auch der rechte Oberkiefer hat noch ein Taubheitsgefuehl. Weiter noch leichte Verspannungen an der Schaedelbais bis zu beiden Ohren und leichter Schwindel. Wirbelsaeule im unteren Nacken, oberen Brustwirbel verrenkt.
Ich habe 1 Woche in Kutaisi fuer die Genesung verbracht, dann bin ich weiter gelaufen.
Ich bin mir der vollstaendigen Heilung gewiss, da es bisher staendig Genesungsverbesserungen gab.
Ausserdem habe ich die Fernheilungshilfe und Gebete vieler Freunde und Heiler erahren, die die Heilung wesentlich beschleunigt haben.

Rueckblickend auf die Tat, habe ich bei genauem Hinschauen festgestellt, dass du auch Mitgefuehl mit mir hattest und vielleicht sogar schon da ein gewisses Unbehagen mit deiner Brutalitaetsauswirkung verspuert hattest. Dein Mitgefuehl konnte ich dadurch wahrnehmen, dass du mir z.B. die Bankkarte zurueckgegeben hast und auch 10 Lari gelassen hast. Dafuer moechte ich dir danken>
Ich wuensche mir, dass du durch diese Tat vielleicht etwas gelernt hast, vielleicht ein letztes mal so brutal zu jemandem warst. Dann haette all dies einen Sinn.
Richter koennen nur jetzt entscheiden und Fakten und Einsicht des Taeters bewerten. Ist tatsaechliche Reue vorhanden, ist eine (Be-)Strafe(ung) eigentlich nicht mehr noetig. Tatsaechliche Reue veraendert dein Verhalten in der Zukunft.

Es ist noch nicht ueber das Geld gesprochen worden, was ehrlich gesagt, gegenueber der Gewalt gegen mich eine untergeordnete Rolle spielt. Wahrscheinlich werde ich es nie wiedersehen. Ist mir auch nich so wichtig.
Tatsaechliche Reue bedeutet aber fuer mich auch, dieses Geld nicht fuer dich zu benutzen. Sondern dieses Geld, wenn eine Rueckgabe nicht moeglich ist, jemand anderem in Not, Bedarf, zur Verfuegung zu stellen. Vielleicht tritt tatsaechliche Reue nicht jetzt oder beim Prozess ein. Wenn du in deinem Leben irgendwann (vielleicht in ein paar Jahren oder Monaten) tatsaechliche bereust, kann es hilfreich sein, diesen Betrag jemandem zu spenden.

Ich bin unterwegs fuer den Frieden, in mir, in den Menschen, denen ich begegne und fuer die ganze Menschheit, Natur, Tiere, Erde……. Ich gehe fast ohne Geld. (Alles Geld, was ich habe sind Spenden) Abends klopfe ich irgendwo an die Tuer und bitte um ein Quartier und etwas zu essen. Ich bin gluecklich und dankbar in und fuer mein Leen. Auch wenn noch nicht vollstaendige Heilung eingetreten ist, bin ich doch auf einem guten Weg dahin mit all der Hilfe von lieben Menschen und Freunden.
Und bereits kurz nach der Tat und natuerlich auch noch jetzt habe ich dir vergeben.

Ich bin sowohl mit der Polizei als auch noch ein 2. mal zurueck zum Tatort und habe mir meine Angst angeschaut, sie bearbeitet, gesungen und gebetet. Ich moechte offen sein fuer jede neue Begegnung, ohne naiv zu sein, aber meine Angst vor „Anderen“ und „evtl. Taetern“ darf dabei nicht im Raum stehen oder mich beherrschen.

Dies ist eine kosmische Gesetzmaessigkeit, die ich verinnerlicht habe:
Verletze ich jemanden, koerperlich, seelisch oder geistig, verletze ich mich selbst zuerst. Und dies ist auch meine vielfache Erfahrung.
Auch gilt: Schaffe ich Frieden in mir, erlebe ich auch Frieden in meinem Umfeld (und das sogar, falls mir etwas unfriedliches passiert)

Lieber Edik,
trotz deiner Tat sehe ich all die vielen guten Seiten in dir, die ich ja teils auch kennenlernen durfte, und das hat mir Freude bereitet.
Und ich sehe, dass diese guten Seiten ueberwiegen. Das ist schoen.

Gesegnetes Sein und Frieden fuer uns alle und ein Lichtstrahl aus meinem Herzen
Herzumarung
Thomas