Die Woche nach Pfingsten, Belgien durchquert und Luxemburg im Norden erreicht.

Liebe Freunde,
ich bin inzwischen im Sauerland (von Luxemburgischer Grenze mit dem Zug) und helfe mit, das in Kürze beginnende Retreat mit Thich Nhat Hanh vorzubereiten.
Gerne möchte ich jetzt noch von den letzten Tagen des Friedenspilgerns berichten, habe dazu maximal etwa 1 Stunde Zeit. Also mal los.

Nach der Konfirmationsunterbrechung für meine Nichte bin ich in Rollersbroich in der Eifel wieder am Pfingstdienstag gestartet. Sonniges Wetter. Übernachtung in der Jugendherberge Monschau auf der Burg. Tolles Ambiente und ein wenig schlechtes Gewissen, weil ich nicht nach privaten Quartieren gesucht habe.

 Am Mittwoch Regenwetter, dicke Wolken, mal etwas Niesel mal ein Schauer, aber immer dieser wolkenverhangene Himmel, manchmal etwas Aufhellung. Auf jeden Fall laufe ich da so rum und plötzlich schaue ich zum Himmel, kann überhaupt nicht herausfinden, aus welcher Richtung denn nun die Wolken kommen, stelle nach einer Weile fest, irgendwie aus allen Richtungen – weiß aber immer noch  nicht so richtig was jetzt passieren wird. Gucke in eine Richtung, ein Unterstand, unbesetzte Wachpostenstelle eines Militärübungsplatzes (ich glaube die letzten km war nichts dergleichen irgendwo zu sehen) schaue wieder zum Himmel, die ersten Tropfen fallen – aha, dieser Unterstand ist wohl für mich, gehe dorthin – unterwegs fängt es schon ganz ordentlich an niederzuprasseln – schliesslich bin ich in dem Unterstand (mit Bank) und …. es giesst aus Eimern incl. Hagel. Ein Hagelkorn hab ich probiert – lecker. Ich liebe Eis – es recht wenn es aus dem Himmel kommt.

Irgendwie merkwürdig, dieses Belgien denke ich, wieso stehen hier denn überall Schilder rum, die nur in Deutsch beschriftet sind. Ich dachte ich sei den Flandern und Vallonen. Später bei Sadonia und Patrick kriege ich es erklärt. Es gibt also eine deutsche Minderheit in Belgien. In diesem Gebiet wird fast ausschliesslich deutsch gesprochen. Seit 1918, nach Ende des 1. Weltkrieses ist dieser ex-Teil Deutschlands an Belgien gefallen. Aus anderen Teilen Europas kenne ich es so. Wenn es eine Sprachminderheit gibt, werden die Schilder zweisprachig aufgestellt, hier aber nur einsprachig. Die Erklärung ist folgende. Deutschsprachige schmieren immer wieder die französischen Worte zu, lackieren über oder sprayen….. Also sieht sich die Gegend gezwungen nur noch deutschsprachige Schilder aufzustellen.
Obwohl ich dachte, ich wäre am 1. Tag schon durch das Gebiet hindurch, Fehlanzeige, an allen 3 1/2 Tagen durch Belgiens Osten fast nur deutschsprachige Gegenden.

In Sankt Vieth wieder Jugendherberge – Wolken hängen in der Luft – und ich habe das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, wieder nicht nach privaten Quartieren gefragt. Gelohnt hat es sich allemal, weil kurz nach Bezug des Zimmers plästert es wieder los.

Ich geniesse die Eifel – Ardennen – Gegend. Berge, Flüsse, schöne Natur.
Auch die Our, der Grenzfluß im Südosten Belgiens und Luxemburgs, ist wunderschön. Toller Wanderweg entland der Our. Kein Straßenlärm. Füsse im Fluss baumeln lassen, bei Sonnenschein pur.

An den 2 letzten Tagen begegne ich einem Holländer, der unterwegs von Enschede nach Rom ist. Im September will er vermutlich ankommen. Seine Botschaft – es gibt keine Probleme, man muss nur die Lösung suchen, und finden.

Am Samstag, 29.5. gegen 18 Uhr endet meine Etappe in Dasburg in Rheinland-Pfalz.

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