Schönes Wetter, Gülle in der Luft und KZ-Tiere ohne Ende

Zuerst die Füße
Ich habe das Gefühl, dass meine Füße bis zu den Knien gestaucht sind. Alles ist irgendwie Spannung. Auch habe ich das Gefühl, auf die Erde gepresst zu sein. Als sei ich ein wenig kleiner, als ich tatsächlich bin, da unterhalb der Knie dieses gestauchte, zusammengepresste Gefühl ist. Zudem tut mein rechtes Knie weh. Ich kann seit Montag nicht mehr im Schneidersitz sitzen, auch nicht auf der Erde hocken. Beim Laufen geht es nach einer Weile des Einlaufens. Tolles Wortspiel „Einlaufen“ – für in Gang kommen aber auch eingelaufen zu sein, kleiner geworden zu sein.

Das Wetter ist seit Tagen hervorragend. Sonne pur mit kühlem Wind. Bis heute abend war hier bei Nordhorn nichts von einer Vulkanaschewolke zu sehen.

Das Emsland, der Kreis Vechta, der Kreis Cloppenburg sind die Gegenden in Niedersachsen – vielleicht auch in Deutschland, die mit Massentierhaltung extrem geprägt sind. Überall gibt es Tier-KZ. Die Bauern, die sich daran gewöhnt haben, zeigen Dir und berichten, das es den Tieren doch gut geht. Sie kriegen tolles Futter, medizinische Versorgung, teils geheizten Stall….
Vorgestern habe ich so viele Tiertransporte gesehen, wie noch nie in meinem Leben vorher. In diesem Landstrich gibt es demzufolge auch die riesigsten Schlachthöfe (Es sind die größten in Deutschland). Viele der Tiere haben keinen einzigen Tag an der frischen Luft verbracht, auf einer Wiese! Die Puten können es noch nicht mal ertragen, wenn Licht in ihren Stall fällt – das Tor kann sperrangelweit offen sein, sie gehen in Deckung, weil sie ständig irgendwie in einem verdunkeltem Stall sind – in Bodenhaltung. Sie haben Angst vor dem Licht.
Die Schweineställe stinken zum Himmel.
Die abtransportierte Gülle wird z.Zt auf den Feldern verteilt, überall kann man es riechen.
Der Mensch ist in seinem Trott und merkt es gar nicht mehr, besser, will es auch gar nicht mehr merken. Es stinkt nach Gülle und die Tatsache, das offensichtlich Tiere massenhaft gehalten werden macht sich über den Geruch Luft.
Wollen wir so leben? Wollen die, die Fleisch essen, diese Verantwortung übernehmen, das Tiere so gehalten werden?
JedeR ist aufgefordert, sein Tun und Handeln zu überdenken. Kleiner Tip: kleine Schritte machen den besten Anfang!
Die Gülle schreit zum Himmel.

Gestern habe ich eine tolle, große Kastanie gesehen. Sie hatte an ihrer Rinde eine rautenförmige Aussparung/Verletzung. Im ersten Moment dachte ich, man könnte an dieser Stelle in sie eindringen, sie von innen erleben. Hatte fast schon meine Hand in die Richtung gewandt, um reinzugreifen. Nicht das ich meinte sie sei hohl, nein, als könne man ihr Wesen begreifen, ergreifen.  Die Stelle fühlte sich dann ganz weich und zart an, verletzlich.

Gerstern II! An einer Weggabelung setzte totale Verwirrung ein. Ich war bereits ein mal abgebogen, hätte also geradeaus gehen müssen, doch alle Schilder sagten was Anderes. Noch mal links abbiegen. Meine Karte sagte geradeaus. Ich konnte nicht nachvollziehen was da passierte. Mein Gehirn war oberverwirrt. Schliesslich landete ich auf dem Weg, den ich sowieso gehen wollte, hatte aber noch km-lang diese Verwirrung in mir – wie konnte es sein…..
Kleines Fazit: Mancher Weg erscheint als der Richtige, ist aber doch die verkehrte Richtung. Der Weg, der der Richtige ist, wird gerne übersehen, verkannt, erschein als der Weg in die falsche Richtung. Trotz Verwirrung habe ich letztendlich den Weg gefunden, den ich vorher gehen wollte.
Später im Moor bei einem Nickerchen ein Traum: Ich soll eine neue Art von Licht auf die Erde bringen, das ist meine Aufgabe…. weiss aber noch nicht so richtig, was das bedeutet…. Mit dieser Art Licht kann ich meinen Füßen helfen….
Alles Mögliche geistert in meinem Hirn herum. Seit 1 1/2 Jahren merke ich plötzlich, dass ich etwas älter werde – vorher hab ich gar nichts gemerkt. Dieses Licht, die Lichtarbeit kann mir helfen, fit zu bleiben. Habe ich die Lichtarbeit vernachlässigt, frage ich mich?
Tag der Verwirrung.

Gerstern III und heute: Zweifel!!! Sie tauchen immer mal wieder auf. Ist diese Friedenspilgerreise das Richtige. Ist es richtig, die Wohnung aufzulösen. Ist ein anderer Weg vielleicht richtiger?
Machmal begebe ich mich ganz in den Zweifel hinein – machmal gelingt es mir auch das „Zweifel-Programm“ einfach nur zu beobachten.

Vor ein paar Tagen: Auch in dieser Gegend wird noch viel Torf abgebaut. Überall ist teils die Erde zu beiden Seiten der Straße aufgerissen. Es gibt quasi nur noch die Straße, den ungenutzten Kanal daneben, rechts und links jeweils eine Häuserreihe und jeweils dahinter nur aufgerissene Erde. Kann sich Mensch denn in so einem Umfeld überhaupt noch wohl fühlen, muß man dabei nicht krank im Geiste und Körper werden. Kann Mensch überhaupt noch seine wahre Natur in sich wahrnehmen und fühlen???
Wenn es Natur gar nicht mehr gibt, wie soll ich da atmen und leben können?

Hotel Fiets Inn!
Die Kirchengemeinde Lage (bei Nordhorn) hat mich heute ins Hotel eingeladen. Rechnung übernimmt die Gemeinde. Von hier schreibe ich gerade ins Netz. Wäsche ist schon gewaschen und liegt auf der Heizung zum trocknen. Ist hoffenlich morgen früh von Nässe befreit.

Wald
Auf dem Weg in diesen Ort kam ich durch einen gaaaaanz tollen Wald. Der hat mir richtig Kraft gegeben, nach all den Tagen der Gülle und aufgerissenen Erde, der KZ´s und Tiertransporte. In dieser Gegen gab es übrigens viele KZ zu Hitlers Zeiten – die Emslandlager. Jetzt gibt es diese TierKZ´s. Vielleicht richten wir Menschen in 20, 30 50, 80 Jahren auch Gedenkstetten ein, nachdem wir erkannt haben, daß auch Tiere so nicht gehalten werden dürfen.

Gute Nacht und vielleicht hat es irgendetwas in Dir bewegt.
Nimm einen Atemzug (oder auch mehrere) und komm ganz wieder bei Dir an.
Thomas

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