Aus dem wunderbaren Tschechien

ich danke euch erst mal wieder fuer eure unterstuetzung in welcher form auch immer. sie kommt an bei mir und ich bin sehr dankbar dafuer.
Der Wechsel von der deutsch-polnischen grenze nach tschechien war dramatisch im positiven sinne.
am 1. mai hab ich in etwa 700 metern hoehe direkt auf der grenze geschlafen. mit allerherrlichstem ausblick nach deutschland, polen und tschechien.

am naechsten tag fuehle ich mich fast unheimlich befreit, befreut, erleichtert und mich superwohl in tschechien. alles schien mir dort soviel leichter zu sein. es schien mir so viel offenheit, geoeffnet sein.....
das bestaetigte sich in den naechsten tagen, die menschen hier scheinen so zufrieden zu sein, gluecklich mit dem was ist, was sie haben und mit der welt im einklang - zumindest im gebirge, wo ich bisher war.
heute bin ich in decin - uebernachten werde ich wohl in einem bordell-bar aehnlichen hotel - smile - aber ich war schon dabei bei der zimmersuche genervt zu sein, so habe ich es einfach genommen. ich denke ich kriege von den nebenzimmern nix mit - alles ist ziemlich schall isoliert.

also nochmal zurueck zu meinen eindruecken. in einem kleinen ort namens studeny in den bergen schien es mir sogar modellhaft optimal. jeder schien jedem das zu geben, was er brauchte, alles geben, halfen jedem, und versuchten alles, damit alle gluecklich waren und sie waren selbst so gluecklich, so ein tolles leben zu fuehren. in so schoener natur in einem so schoenen netten ort mit so lieben netten menschen.

ich habe die letzten 6 tage so schoene natur gesehen, ich bin begeistert und habe mich innerlich sehr entspannt.

wusste gar nicht, wieviel anspannung sich in mir angesammelt hatte.
hab auch wieder angefangen, rituale zu machen, zu singen, baeume zu kuessen und zu umarmen, habe volle wertschaetzung fuer die natur und ihre kraft und all die menschen, die diese natur hier bewahren. ihr seht, ich bin ziemlich gut drauf und begeistert.

ausserdem ist mir weiteres klar geworten
einmal zum thema polen: das was ich bisher schon vermutet hatte, hat sich bestaetigt. und es ist mir jetzt danach richtig klar geworden. am anfang der grenzbegehung hatte ich ein erlebnis mit einem baumkreis, der mich nach nachfrage nicht in sein zentrum lassen wollte.
dies habe ich so verstanden, das ich keine erlaubnis habe, direkt fuer das polnische kollektive bewusstsein arbeiten zu duerfen, sondern erst mal abwarten muss. ich glaube spaeter habe ich mal zu maike bemerkt, die mich damals begleitete, das ich vielleicht den ganzen weg einfach nur gehe, bis ich halt diese erlaubnis bekomme.
in der ganzen zeit habe ich sehr wenig rituale gemacht, mir vielen einfach keine ein, bzw. war es irgendwie nicht dran.
ich bin ja in der aufgabe von heilung und frieden unterwegs und da ist mir etwas begegnet, was ich so .... bezeichnen moechte. mir wurde als derjenige, der diese aufgabe hat, folgendes gespiegelt, sonst kenne ich die polen auch anders. es ist ein aspekt, der tief aus dem inneren der polnischen seele kommt.... so versteht bitte meine beschreibung nicht falsch, sondern auf das, was zu heilen ist, damit frieden eintreten kann.
ich empfinde "die polen" etwas skeptisch, unsicher, verunsichert, teils aengstlich ..... und so aehnlich. das beziehe ich auf einfluesse von aussen, die ich meine in ihrer geschichte begruendet zu sehen. das polnische volk hatte eine weile gar kein land, nach dem ersten weltkrieg land zurueckbekommen und danach noch mehr land bekommen. allerdings mussten vielen polen aus dem osten - jetzt ukraine - umgesiedelt werden.
Sie zogen in eine gegend, die sie vielleicht gar nicht wollten und auch nicht so recht wussten, ob sie da bleiben konnten. vielleicht koennten ja die deutschen wieder kommen und sie muessten wieder umziehen, umgesiedelt werden, land verlieren etc......
in polen habe ich viele leute gefragt, aber meisst haben sie gesagt, das sie dieses gefuehl nicht mehr haetten..... hier in tschechien habe ich mit einem polnischen paearchen geredet, die mir das allerdings bestaetigten und auch sagten, und meine annahme bestaetigten, das den polen auch selbstwert fehlt und eben diese unsicherheit da ist, ob alles so sein darf wie es ist, oder uebergeordnet wieder ungewollte veraenderungen eintreffen koennten.
und nachdem ich diese spannung, das schwere nicht mehr fuehle, seitdem ich in tschechien bin, macht alles soviel sinn, unter anderem auch das mit dem zweifel. auch sei es aengstliche ablehnung fuer ein quartier, sei es, das ich wenn es eine stadt in polen und deutschland gab, ich immer schnell auf die deutsche seite "gefluechtet" bin..... usw.
und ich habe beschlossen, fuer die polen eine zusaetzliche pilgerei zu unternehmen. naemlich nochmal nach czestochowa zur schwarzen madonna zu pilgern, allerdings diesmal zu fuss von dem ort an der oder, wo ich die oder hinter mir gelassen habe - das ist ungefaehr von frankfurt-slubice und sind etwa 350 km. diese pilgerei mache ich dann fuer das polnische volk und ihr trauma und fuer dessen heilung. und zur madonna haben sie vertrauen und deswegen pilgere ich dorthin und tue dies zusammen mit der schwarzen madonna, mit ihrer hilfe. und das wird bestimmt auch eine sehr schoene erfahrung, da der besuch dort auch in meinem herzen noch nachwirkt und schwingt und wunderschoen ist.

das zweite thema betrifft die route im anschluss an tschechien. urspruenglich hatte ich vor, mich durch thueringen bis zum brocken zu bewegen, einen teil der alten innerdeutschen grenze gehend, danach richtung niederlande. jetzt habe ich beschlossen, und da waren zwei begegnungen auch am 2. mai ausschlaggebend und inspirierend, die ganze alte innerdeutsche grenze zu bepilgern, quasi von hof bis luebeck. und daraus ergibt sich natuerlich auch eine andere streckenfuehrung in der folge. so werde ich danach von luebeck nach hamburg, bremen und dann ich die niederlande gehen, danach suedwaets. dies betrifft natuerlich teils das naechste jahr. und auch dies macht fuer mich so viel mehr sinn, fuehlt sich so richtig an, auch wenn es weiter ist.

ich freue mich riesig, das in den letzten tagen soviel klarheit in mir entstanden ist, entspannung, das ich das gefuehl auch nach dem heutigen tag habe, es atmet in mir und beatmet mich. friede haelt einzug.

von decin gehe ich in den naechsten tagen bis nach terezin-theresienstadt. dort gab es ein judenghetto und ein kz. dafuer werde ich etwa 3-4 tage suedwaets brauchen, danach gehe ich dann wieder richtung westen. ins gebirge auf deutscher und tschechischer seite und zurueck auf die europawanderwege, die so wunderbare wege sind, durch die allerschoensten landschaften. ich bin so dankbar all denen, die das ausgearbeitet haben und ausgeschildert haben.

soweit so gut.
von herzen an euch alle und die mich bei dieser aufgabe unterstuetzen
fuer frieden und heilung in dieser welt
danke
Thomas

und: noch immer duerft ihr mitpilgern.

Comments are closed.